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K-Art in Tempelhof auf der Positions

Südkoreas Kunstmarkt leidet seit Anfang des Jahres infolge der anhaltend schwachen Konjunktur unter einer Flaute. Viele dortige Kunstschaffende und Galerien suchen nun ihr Glück in Europa. Da kam es wie gerufen, dass die Berliner Kunstmesse Positions ihren Schwerpunkt auf Kunst aus Südkorea gelegt hat. Sechs Galerien aus dem Land waren vertreten. Ein Stimmungsbericht.

Jun Jang, Chef der 2008 gegründeten N Gallery, hätte im Grunde schon am zweiten Messetag wieder abreisen können. „Bereits am Eröffnungstag haben wir sechs Arbeiten verkauft“, sagt er und lächelt. Es ist dieses erleichterte Lächeln, das sich einstellt, wenn die Anspannung verschwindet. Die Sorge, ob sich der Aufwand lohnen werde, im fernen Berlin die Werke von Künstlerinnen und Künstlern zu zeigen, die außerhalb Koreas bislang kaum jemand kennt – sie war unbegründet. Für Jun, so viel ist klar, hat sich die Reise gelohnt. Der agile Manager zählt zu der Generation junger Galeristinnen und Galeristen, die den vor wenigen Jahren ausgebrochenen Hype um Kunst aus Südkorea früh erkannt und genutzt haben. Inzwischen vertritt seine Galerie in Seongnam, einer Satellitenstadt südlich von Seoul, indes nicht nur etliche einheimische Künstlerinnen und Künstler wie Jungwoo Hong (siehe Abb.), sondern präsentiert in ihren White-Cube-Räumen auch aktuelle Kunst aus Europa. Bereits in ein paar Tagen wird in der N Gallery eine Soloschau des belgisch-armenischen Malers und Zeichners Jean Boghossian eröffnet. „Wir verstehen uns als Brückenbauer zwischen Südkorea und Europa“, sagt Jun, „und da Brücken für gewöhnlich keine Einbahnstraßen sind, sondern in beide Richtungen befahren werden, wollen wir künftig unserer Klientel noch mehr europäische Positionen präsentieren, auch wenn der Markt gerade etwas schwächelt."

Source from Frank Lassak, art-in-berlin (2024)

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